Eine KWL (kontrollierte Wohnraumlüftung) bringt Frischluft ins Haus und Altluft hinaus. Soweit so klar. Die „perfekte“ KWL macht das getrennt regelbar in jedem Raum. Leisten will sich das aber keiner, weshalb meist „Ablufträume“ und „Zulufträume“ festgelegt werden. Ablufträume sind klassischerweise Toilette, Bad, Küche, Zuluft bringt man in Wohn- und Schlafräumen ein. Fast alle KWL werden nach diesem Prinzip verlegt weil man sich einfach ein wenig Geld sparen kann.
Problem ist, dass die Luft jetzt von Zulufträumen in die Ablufträume strömen muss. Das ganze mit möglichst wenig Widerstand, weil sonst nur Fehlluft durch Undichtigkeiten der Gebäudehülle gezogen wird (was den Sinn der KWL zunichte macht) und der Stromverbrauch steigt. Dazu werden üblicherweise Türspalten unten etwas größer gelassen oder extra Öffnungen als Überstörmöffnungen eingebaut. (Meistens wird vermutlich aber auch der Tischler nicht daran denken und man hat einfach zu wenig Überstörmöffnungen…)
Größere Türspalten bringen das (durchaus akzeptable) Problem mit sich, dass Licht und Schall besser übertragen werden. Nachdem es kaum ein Problem gibt, für das es keine Lösung gibt, hat eine geniale schweizer Firma namens Planet eine Dichtung mit Überströmüffnung erfunden. So kann Schall deutlich reduziert werden, Licht völlig abgeschirmt werden und trotzdem bleibt ein Überstörmkanal frei. Kosten ca. 100 Euro für die Dichtung plus Einbau.
Sinnvoll sicher für einzelne Türen mit erhöhtem Licht oder Schallschutzbedarf. Es sind auch Dichtungen die komplett dicht machen erhältlich, was Sinn macht wenn man einen Raum oder Teile des Hauses von der belüfteten Zone ausnehmen will (Keller etc.). Lohnt sich sicher darüber nachzudenken und einige Dichtungen sinnvoll im Haus einzusetzen, Fachmann kommt derzeit keiner auf die Idee, also mach es selbst !!!
Es gibt da noch einen kleinen Trick. Anstatt die Luft unter der Tür durchzuführen (Lärm/Licht) kann man sie auch über der Tür (Zarge) durchführen.
Manche kennen den Staub-Test, bei dem man mit der Hand oben an der Türrahmenkante lang fährt. Diese Kante fräst man aus und hat dort einen Schlitz. Dieser Schlitz führt dann sozusagen innerhalb des oberen Türrahmens auf die andere Seite.
Das ist recht einfach und günstig umzusetzen.
Natürlich darf man dann nicht alles mit Bauschaum auffüllen :o). Teilweise kann man verschrauben, wenn Bedarf besteht.
Man kann diese Technik auch teilweise an den Seiten der Tür verwenden wenn man einen größeren Durchzug erreichen möchte. Um zB Luftrauschen zu vermindern.
Schon merkwürdig das das nicht als Standard gemacht wird. Einfach, Günstig und Wirkungsvoll.
@Gerd Aschbrenner
Diese Idee tönt sehr spannend. Haben Sie allenfalls Bilder dazu, damit ich mir dies genauer vorstellen kann?
Ist dies optisch kein Problem?