Im letzten Beitrag wurden ja alle theoretischen Aspekte des Erwämetauschers erwähnt, hier gehts um einen (meinen) konkreten Verlegungsfall.
Durch verschiedene Umstände habe ich mich entschlossen ca. 25 Meter starres, geripptes Rohr zu verlegen. Wäre es leicht möglich gewesen, hätte ich 5-10 Meter mehr gelegt, allerdings wären dann mindestens 3 90° Winkel mehr nötig gewesen, was ich für wenig günstig halte. Insgesamt sollte die Länge des EWT berechnet werden. Insbesondere wenn eine Anlage ohne elektrischem Vorheizregister installiert wird und so durch den EWT Frostfreiheit garantiert werden muss.
Mindestens ebenso problematisch ist aber, dass diese Berechnungen natürlich nur bis zu einem gewissen (sehr geringen) Grad stimmen. Neben dem Rohr (Durchmesser, Wärmeübergang) und dem Volumenstrom der Anlage ist die Verlegung ein stark beeinflussender Faktor. Hier gehen auch die Aussagen der Profis zum Teil völlig auseinander. Ich bin Anhänger der Meinung, dass man das Rohr gründlich mit Erdreich bedecken sollte. Der vollflächige Kontakt des Rohrs mit Erdreich (idealerweise feuchtem Lehm) bietet hervorragenden Wärmeaustausch, was deutlich wichtiger ist als der ein oder andere weitere Meter Rohr. (Berechnungen von Firmen sind hier oft auf der sicheren Seite, was zum Teil enorme Rohrlängen ergibt). Ich habe aber auch von Profis die Aussage erlebt, dass das Rohr in Schotter gelegt werden muss (was ich für Blödsinn halte). Wichtig ist aber sicher bei der Verlegung in Erde, dass der Bagger im Prinzip das nötige Gefälle sofort baggern muss und das Rohr auf alten, verdichteten Mutterboden gelegt wird. Entstehen beim Baggern Mulden, die wieder aufgefüllt werden müssen, dann sollte das doch besser mit Kies passieren, weil Erde kaum ausreichend verdichtet werden kann, so dass sich nachträglich an diesen Stellen das Rohr senken könnte. Hat man aber das Glück eines Baggerkünstlers wie ich es hatte sind solche Tricksereien nicht nötig.
Im Wesentlichen kann ich also nur empfehlen, dass man als Bauherr bei der Verlegung anwesend ist (oder besser seler macht) und genau zuschaut was passiert. Ein Profi einer Lüftungsfirma hat gemeint, dass nur geschätzte 15% der EWT, die durch eine Baufirma verlegt wurden, auch richtig verlegt sind. Hier ein paar Aufnahmen meiner Verlegung. Baggerzeit ca. 2 Stunden. Nachträglich könnte man sich überlegen, das Rohr etwas mit Erde zu bedecken und richtig einzuschlämmen. Ich musste leider darauf verzichten, weil ich noch kein Wasser zur Verfügung hatte.
Hier ein paar Aufnahmen meiner Verlegung. Die schwarzen Rohre sind Wasserrohr für Gartenwasser, haben also nichts mit dem EWT zu tun.
Noch ein praktischer Tipp für Selbermacher: Berechne dir zuerst das gewünschte Gefälle (min 1°). Such dir eine lange Holzlatte (gerade) und schraube an ein Ende ein Holz in der richtigen Höhe. (Bei 1° Gefälle 1 cm/m usw.) Jetzt kannst du die Latte in die Grube legen und mit Wasserwaage messen. Ist die Latte genau waagrecht, dann hast du das richtige Gefälle. Dann drehst du die Latte um und erkennst so genau wo noch Reste weggekratzt werden müssen, damit die Auflage für das Rohr exakt gerade ist. So läßt sich eine erstaunlich exakte Grube ausheben, in die man sein Rohr einlegen kann und keine Angst vor nachträglichen Senkungen haben muss. Über weitere Strecken und Ecken kann man das Gefälle auch mit einer Schlauchwaage kontrollieren.