Enthalpietauscher – die neue Wärmetauschergeneration bei der KWL

Seit bereits einigen Jahren eher testweise am Markt wird heute endlich von fast allen großen Lüftungsfirmen der Enthalpietauscher ins Programm aufgenommen und zum Teil auch enthusiatisch beworben. Aber alles von Anfang an:

Was ist Enthalpie ?

Enthalpie kann vereinfacht als Energieinhalt eines Stoffes beschrieben werden. Diese Energie ist zum einen Wärme, in unserem Fall ist aber auch noch die Verdampfungsenthalpie. Um Wasser zu Verdampfen bedarf es relativ grosser Energie, die wieder frei wird, wenn das Wasser kondensiert. Luft mit viel gelöstem Wasserdampf hat somit mehr Energie als trockene Luft.

Was ist ein Enthalpietauscher ?

Der Enthalpiewärmetauscher hat also den Austausch beider Arten von Enthalpie zum Ziel. Neben der Wärme wird auch noch Verdampfungsenthalpie (=Feuchtigkeit) übertragen. Während beim herkömmlichen Wärmetauscher im Idealfall Ab- und Zuluft die selbe Temperatur erreichen können, wird beim Entapiewärmetauscher die Zuluft erwärmt, Feuchtigkeit der Abluft von der Frischluft verdampft, wodurch die Temperatur der Zuluft wieder sinkt, und die Zuluft wieder aufgewärmt. Im (theoretischen) Idealfall erreicht man also wieder gleiche Temperatur von Zu- und Abluft, aber auch noch mehr gelöstes Wasser in der Zuluft.

Es wird somit latente Wärme übertragen und der Wärmetauscher arbeitet um gut 40% besser als ein herkömmlicher Wärmetauscher. Nachdem in der ursprünglichen Berechnung der Wirkungsgrade Verluste von Verdampfungsenthalpie nicht berücksichtigt wurden, wird jetzt von Firmen gerne der geringere Verlust an Feuchtigkeit auf den Wirkungsgrad aufgeschlagen wodurch sich Wirkungsgrade von 130 und mehr Prozent ergeben. Im Prinzip nicht unkorrekt. Es liegt halt immer daran wie man 100% definiert. (Man kennt das ja schon von Brennwertgeräten mit 110% Wirkungsgrad…) Tatsache ist aber dass der Enthalpietauscher gut 40% mehr Energie überträgt.

Wie funktioniert das ?

Der Entalpieplattentauscher hat als Übergangsmedium zwischen Zu- und Abluft keine Metalllamellen, sondern Membranen die stark hygroskopisch wirken. Von diesen Membranen wird kondensierte Feuchtigkeit der Abluft angezogen und auf der Zuluftseite wieder verdampft. Die „Membranen“ arbeiten üblicherweise mit Salz, es gibt keinerlei hygienische Probleme. Die Membranen dürfen aber nicht mit Fett „verklebt“ werden, weshalb man den Abzug im Küchenbereich wenigstens einige Meter von der Kochstelle entfernt anbringen sollte. (Empfiehlt sich aber ohenhin.) So können bis zu 65% der Feuchtigkeit rückgewonnen werden.

Vorteile des Enthapietauschers

Während die reine Wärmeübertragung beim Enthalpietauscher etwas schlechter funktioniert erreicht man trotzdem über die Übertragung latenter Wärme einen Wirkungsgrad der um ca 30-60% über dem eines herkömmlichen Plattentauschers liegt. Der Entalpietauscher ist somit um Längen effizienter.

Weiters wird einer der größten Nachteile der KWL, die zu trockene Raumluft, fast völlig aufgehoben. Gibt es ordentliche interne Feuchtelasten, dann erreicht man mit dem Enthalpietauscher optimales Raumklima. Fehlen interne Feuchtelasten (Kochen, Wäschetrocknen, Menschen, Pflanzen, Aquarium usw.) dann kann natürlich auch der Enthalpiewärmetauscher keine Wunder wirken. (Wo die Abluft schon trocken ist, kann auch nichts rückgewonnen werden.)

In Summe erreicht man um die 10% mehr Luftfeuchtigkeit im Raum. Überfeuchtung tritt in der Praxis nicht auf, auch nicht in den rechnerisch heiklen Frühjahrs- und Sommermonaten.

Fazit

Der Entalpietauscher ist ein weiterer Schritt in der Lüftungstechnik, der die KWL noch ein weiteres Stück besser und unverzichtbarer macht. Bei vielen Geräten lassen sich Entalpietauscher auch nachrüsten. Die Erfahungen der ersten Jahre zeigen, dass ein Plattentauscher zumindest 15 Jahre Lebensdauer haben sollte und keinerlei Nachteile mit sich bringt. Heute sind oft Enthalpietauscher für nur relativ geringe Aufpreise zu haben und dürften sich auf jeden Fall lohnen. Interne Feuchtequellen und keine Überlüftung vorausgesetzt erreicht man so ein ideales Wohnklima. Es gibt auch Rotationsentaplietauscher. Hier dürften aber die Nachteile des Rotationstauschers doch überwiegen. Die Feuchtigkeitsrückgewinnung verringert sich nur geringfügig, weshalb doch der Enthalpieplattentauscher die sinnvollere Alternative sein dürfte.


  1. Thomas Schmidt

    Hallo,
    ich erhalte in Kürze auch einen Enthalpiewärmetauscher als KWL nach vielen Überlegungen überwiegen die Vorteile: sehr geringe Leistung und höhere Luftfeuchtigkeit

    Antworten

Was meinst du ???

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert