Wer nicht gleich ein Freifluggehege (wie hier beschrieben) machen will, der kann auch einfach in der Natur ein paar Raupen sammeln und diese zur Verpuppung bringen. Das ganze ist ein wunderschönes Schauspiel, für das man weder viel Zeit, noch besonderes Wissen haben muss. Es gilt nur ein paar Dinge zu beachten und schon kann man mit interessierten Kindern die ungewöhnliche Metamorphose erleben.
Das Wichtigste zuerst:
Sammle nur Raupen, bei denen du weißt was sie fressen. Raupen sind sehr wählerisch, oft fressen sie sogar nur eine ganz bestimmte Pflanze. Wenn du eine Raupe fressend auf einer Pflanze findest, dann ist es leicht. Andernfalls heißt es recherchieren und wenn du nicht weiter kommstdabei erfolglos bist, schnell wieder freilassen. Die Tiere verhundern sonst jämmerlich.
Der Rest ist ganz einfach !
Schritt 1: Raupen suchen
Vielleicht findest du zufällig welche, vielleicht gehst du auch mit deinen Kindern gezielt auf Suche. Gute Adressen sind immer Brennesselfelder. Bei den folgenden Bildern geht es um den wunderschönen Schwalbenschwanz. Diesen findet man auf der wilden Möhre, oder auch im Gemüsebeet auf Dill, Möhre etc. Diese Pflanzen muss an dann auch füttern !!!
Schritt 2: Unterbringung und Fütterung
Jetzt gibt man die Raupen in ein Gefäß. Für ein paar Raupen reicht ein grosses Glas mit Netz drüber. Für Grossbestände (wenn man ein ganzes Nest findet, hat man oft auch hunderte Raupen) sollte man schon ein Kästchen, ein altes Aquarium oder ähnliches nehmen. Aufstellen kann man drinnen oder draussen, aber keine direkte Tagessonne.
Die Tiere fressen Unmengen. Bei vielen Raupen muss man mit einem grossen Büschel täglich rechnen. Ebensoviel kommt hinten auch weder raus, weshalb man gerade die letzten Tage täglich ausmisten sollte. Ich lege dazu gerne Küchenrolle in unseren „Brutkasten“ und rolle diese dann einfach ein. Das Futter kommt in Gläser, die man ein wenig verschliessen sollte, weil sonst häufg Raupen im Wasser ertrinken. Alufolie eignet sich sehr gut dafür.
Irgendwann verpuppen sich dann die Raupen. Sie hängen sich meist auf Ästchen etc. Die Schwalbenschwanzraupe befestigt sich zusätzlich mit einem Faden. Die Puppen sollten möglichst ruhig hängen gelassen werden. Wärend der Umwandlung zucken sie oft, das ist normal. Fällt eine Puppe auf den Boden, so schlüpfen meist verküppelte Schmetterlinge aus ihm, also nich zu viel rumfummeln dran. Die Puppen halten allerdings recht gut.
Die Puppen verfärben sich häufig während der Umwandlung. Beim Schwalbenschwanz sieht man kurz vor dem Schlupf sogar bereits die Flügel durchscheinen.
Schritt 3: Der Schlupf
Wenn man Glück hat, dann erlebt man diesen Schritt live mit. Die Puppen platzen auf und der Schmetterling beginnt seine Flügel zu entfalten. Diese werden mit Flüssigkeit „aufgepumpt“ und der Schmetterling sitzt dann noch lange auf dem selben Platz und läßt die Flügel trocknen und hart werden. Irgendwann fliegt er dann plötzlich davon……..
Ich habe mit meinen beiden Söhnen bereits einige hundert Schmetterlinge zum Schlupf gebracht und freigelassen. Bei etwas Pflege (ausmisten und füttern) erreicht man fast 100% Schlupfrate, was natürlich weitaus über der in der Natur liegt. Der wunderschöne Vorgang begeistert mich genauso immer wieder wie die Kinder.
Hallo, hab eine Schwalbenschwanzpuppe und würde gerne wissen, wie lange die Puppenphase dauert. Kann man die exat bestimmen, oder ist die von Faktoren wie Wetter oder ähnlichem abhängig? Möchte nämlich den Schlupf filmen, und den Falter dann in Freiheit entlassen.
mfg
Fritz