Nachdem KNiXuino ein enorm umfangreiches Projekt ist habe ich mich entschlossen das KNiXuino Projekt auf eine eigene Homepage auszulagern.
www.knixuino.com
Eine KNX Installation arbeitet perfekt ohne zentrale Steuerung. Sensoren schicken Telegramme und Aktoren reagieren darauf. Für die klassische Standardinstallation ist das auch völlig ausreichend. Was aber wenn man ein etwas intelligenteres Haus haben will. In diesem Fall braucht man auch eine intelligente Steuerung. Diese gibt es auch im Handel, allerdings zu typischen KNX Preisen. Bei Fertiglösungen hat man also ganz schnell mal 2000 Euro ausgegeben. Natürlich geht das aber auch im Selbstbau. Und das sogar für völlige Eletroniklaien wie ich es leider bin. Hier also mein abenteuerlicher und steiniger Weg zur Eigenbausteuerung. Natürlich Schritt für Schritt zum problemlosen Nachbauen.
Warum eine zentrale Steuerung?
Irgendwann hat man sein KNX System mal so weit, dass es das tut was man will. Alle Schalter arbeiten so wie sie sollen und alle Lämpchen leuchten, wann sie sollen. Man stößt aber auch schnell auf Grenzen. Ideen für KNX Erweiterungen gibt es genug. Ganz konkret möchte ich folgende Dinge realisieren, die mit Standard-KNX kaum zu bewerkstelligen sind.
Nachtmodus
Es soll das Haus in einen Nachtmodus versetzt werden können. In diesem werden einige Stromkreise abgeschaltet (Elektrosmog), Standby Geräte werden vom Netz getrennt und Lichter werden nur gedimmt geschalten. Ich mag es nämlich gar nicht, wenn ich nachts aufs Klo muss und in der Diele (geschaltet durch Bewegungsmelder) brennt einem die Beleuchtung die Augen raus. Hier also entweder andere Lichter aktivieren, oder gedimmt schalten. Weiters soll durch den Nachtmodus auch die Alarmfunktion aktiviert werden. (siehe unten)
Alarmanlage
Ich dachte immer, dass ich so was nicht brauche, weil es bei mir nichts zu stehlen gibt. Jetzt musste ich aber bei einer Bekannten erleben, welche Folgen ein Einbruch haben kann. Materielle aber vor allem auch psychische Schäden sind enorm. Lange Rede kurzer Sinn, ich werde mein Haus absichern. Alarmanlagen gibt es als recht günstige Sets zu kaufen. Diese sind aber dumm. Sie haben etwa folgende Funktion: Fenster auf -> Alarm. Das war’s auch schon. Das ganze muss man dann noch mühsam aktivieren, wenn man aus dem Haus geht und deaktivieren, wenn man nach Hause kommt. Mit KNX geht das besser!!! Automatisches aktivieren, mehrere Alarmstufen, Voralarm, Einbeziehung von Lichtern und Rollläden, verschiedene Alarmfunktionen (nachts im Bett oder ausser Haus) usw. Ich will eine fast automatisch laufende Alarmanlage, die intelligenten Schutz bietet.
Anwesenheitssimulation
Alarm ist gut, Vorbeugung ist besser. Neben „Hardwareschutzmassnahmen“ möchte ich dazu eine Anwesenheitssimulation, die Lichter ein- und ausschaltet, damit nicht erkennbar ist, ob jemand zu Hause ist oder nicht.
intelligente Poolsteuerung
Auch eine Idee wäre es die Pooltechnik zu steuern. Dies könnte man z.B. an Aussen- oder Wassertemperatur anpassen etc.
Netzanbindung
Eine Verbindung zum Internet wäre toll. Damit dann auch Steuerung über Smartphone, Web etc.
Hier kommt man also in den Bereich in dem KNX richtig Spass macht und Dinge ermöglicht, die ohne Bussystem völlig undenkbar sind. Ideen gäbe noch einige, aber jetzt sollen erst mal diese realisiert werden. Das dürfte schwierig genug werden.
Kauflösungen
Es gibt schöne Lösungen am Markt. Wohl die eierlegende Wollmilchsau ist der GIRA Homeserver. Um ca. 2000 Euro hat man den zu Hause stehen und kann all das und viel mehr machen. Um die Fähigkeiten des HS annähernd auszunützen braucht man dann fast noch einen Touchscreen um einen weiteren Tausender. Andere Firmen bieten ähnliche Lösungen, aber das meiste weniger gut und auch nicht billiger.
Ich habe den Markt ausgiebig nach billigeren Alternativen durchforstet. Am interessantesten scheint mir hier das WireGate. Allerdings ist man da für Gerät und KNX Schnittstelle auch gleich 700 Euro ärmer. Loxone hatte ich die Möglichkeit sogar ein paar Wochen zu testen (mein Elektriker hat eines und verwendet es nicht, weil er es für Schrott hält), was ich aber aufgegeben hab. Hier ist man bereits im Bereich der „Bastellösungen“ auch wenn gerade Loxone das anders zu verkaufen versucht. Und realisieren lässt sich dann erst nicht alles, was ich will.
Sehr angetan bin ich vom neuen Trend des physical computing, konkret Arduino und Raspberry Pi. Nachdem ich der Meinung bin, der Arduino sollte genug Power haben um locker meine Anforderungen zu erfüllen war also das erste Ziel die Anbindung des Arduino an KNX.
KNiXuino
Die Idee des KNiXuino war geboren. Günstig in der Anschaffung, sparsam im Betrieb und 100% stabil waren die Bedingungen, die ich mir selber auferlegt habe. Das System muss im 24/7 Betrieb stabil, und fehlerfrei laufen. Beste Voraussetzung ist eine perfekte Umsetzung des KNX Protokolls auf den unteren Ebenen. (Also keine Open Source Firmware geflashten Lösungen, die dann doch nicht solo zuverlässig funktionieren…) Ich habe mich für die Anbindung über den SIM-KNX von Tapko entschlossen. Vorteil ist ein 100% zertifiziertes Übertragungssystem in Industriequalität. Sollte also etwas nicht laufen, dann liegt es an meiner Programmierung, nicht an der KNX Anbindung. Das SIM-KNX ist nicht ganz billig, aber sehr gut, sauber dokumentiert und bietet auch gleich eine generische ETS Datenbank wodurch man das Ergebnis sauber in der ETS einfügen kann. Soweit also eine tolle Lösung (falls sie mal läuft ;-).
Konkreter wird’s im nächsten Teil….
Die KNX Lösung hört sich echt gut an und ein Steuergerät, mit dem man das ganze Haus steuern kann, halte ich jetzt auch nicht für übermäßig teuer, wenn dann alles schon fertig ist.
nen Wago-Feldbuscontroller mit ner KNX-Klemme dran hab ich hier seit einem Jahr am laufen.
bietet über die Web-Visu eine kostengünstige Visualisierung, die auch über Smartphone bedienbar ist.
Und ist halt auch keine Bastellösung, sondern alles Industriestandard.
Klingt sehr interessant. Kannst du etwas genauer darüber erzählen ? Welche VISU ? Welchen Controller, wie verbunden usw. ???