Statik für Holzträger

Ab sofort empfehle ich ausschliesslich die Berechnung auf www.eurocode-statik-online.de zu benützen. Hier bekommst du eine korrekte und genaue Berechnung nach Euronorm. Die Berechnung ist für den Laien verständlich und keine Näherungsformel wie sie hier benützt wird.
Fragen bitte nur noch im Losmuchachos Forum. Kommentare hier habe ich aus Gründen der Übersichtlichkeit deaktiviert.

Mein erstes „Statikprogramm“ wird recht gern genützt, unter anderem für die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten für die es gar nicht gedacht war. Ich habe deshalb ein zweites „Programm“ geschrieben, dass die selbe Berechnung für einen einzelnen Holzträger durchführt.

Es ermittelt wie gross ein Holzträger dimensioniert sein sollte, um einem gewissen Gewicht standzuhalten. Es wird ein recht „konservativer“ Wert für Fichtenholz verwendet. Das Holz muss also nicht gerade von allerbester Qualität sein.

Zur Berechnung der Tragfähigkeit von mehreren Trägern nebeneinander ist das alte Tool eindeutig praktischer.

Eingaben:

Belastung

Gib hier ein wieviele Kilo insgesamt auf dem Balken lasten. Das Gewicht sollte prinzipiell gleichverteilt darauf lasten, also nicht punktuell irgendwo.

lichte Weite:

Distanz die der Balken überbrückt

Balkenbreite

Die Breite des Balkens in cm

Natürlich sei noch einmal erwähnt, dass die Benützung des Tools auf eines Risiko erfolgt.


  1. bernd moeller

    – Statik holzträger

    bei der berechnung wird wie beschrieben ein“konservativer wert “ fuer fichtenholz errechnet.
    Wie bekomme ich daraus einen wert für leimbinder/brettschichtholz?

    ——————————————————————————-
    Antowort von losmuchachos.at

    Hallo Bernd,

    Im Prinzip haben Leimbinder die selben statischen Eigenschaften wie Vollholz. In der Realität ist Vollholz schlechter, weil Astlöcher und andere statische Schwachstellen sich stärker auswirken. Hat man aber ein Brett mit „idealem“ Fichtenholz, dann ist das genauso tragfähig wie ein guter Leimbinder. Der große Vorteil des Leimbinders liegt vor allem darin, dass er sich nicht so verwindet wie Vollholz. Man findet als Biegekoeffizient für Holz leider sehr verschiedene Werte im Netz/der Literatur. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass Holz als Naturwerkstoff einfach recht verschiedene Eigenschaften haben kann. Ich habe einen Wert verwendet, der eher am sicheren Ende der Bandbreite liegt. Bei meinen Holzbauprojekten habe ich fast ausschließlich kleiner dimensionierte Träger verwendet, hab das aber eher nach „Gefühl“ gemacht. Das liegt dann bei dir. Mein Tool soll einfach einen Anhaltswert bieten.

  2. erwin

    Kann mir jemand sagen welche länge mann mit einem 40*16 Leimbinder überbrücken und wieviel Schneelast ein Flachdach tragen muss?
    lg

    —————————————–
    Antwort von losmuchachos.at

    Hallo Erwin,

    Schneelast ist extrem lageabhängig. Zwischen 50 und 400kg pro m2. Am einfachsten ist du fragst bei dir am Bauamt auf der Gemeinde. Die wissen das. Welche Länge du überbrücken kannst hängt von der Belastung ab 😉

    lg

  3. Florian

    Hallo.

    Ich habe noch eine Frage zum Vergleich Leimbinder/Brettschichtholz zu Vollholz.
    Welcher Träger kann mehr Lasten aufnehmen bzw. welcher hat die besseren Eigenschaften?
    Als Beispiel nehme ich einfach eine Decke eines Einfamilienhauses her. Ein Streifen der Decke mit 5m Spannweite und 1m Breite. Angenommen 2KN/m2. Wie sieht es mit der Dimensionierung der Deckenstärke aus? Wie dick müsste die Decke mit Vollholz ausgeführt werden und wie dick im Vergleich mit einem Leimbinder ?

    LG Flo

    1. comment by losmuchachos
      el muchacho

      Hallo Florian,

      Für Leimbinder und Vollholz kannst du prinzipiell die gleiche Statik annehmen. Dass Leimbinder statische Vorteile hätte ist leider ein Gerücht. Die Vorteile liegen wo anders. Praktisch kein Reissen, kein Verwinden, bessere Optik usw. Nachteil ist halt dass der Preis beim gut 4 fachen liegt. Wenn das Holz nicht sichtbar ist würde ich Leimbinder wegen Sinnlosigkeit nicht mal andenken.

      2kN sind zu wenig. 2kN sind gut für eine Terrasse etc. Im EFH sollte man eher mit 4kN oder ähnlichem rechnen. Hängt natürlich auch davon ab, was du oben vor hast. (Bodenaufbau, Ausbau, Nutzung usw.) Vorteil von steiferem Ausbau ist einfach auch weniger Schwingungen, weniger Trittschall usw.

      Wenn es also um ein EFH mit voller Nutzung oben geht, dann würde ich mir die Leimbinder sparen und dafür 4kN rechnen und einen ordentlichen Bodenaufbau machen.

      lg

  4. Theresia

    Hallo el muchacho,

    hier scheint ja ein Expertentreffen in Sachen Holzbau-Statik statt zu finden. Finde ich dann hier vielleicht auch einen tüchtigen Holzbau-Statiker der einen Job sucht, in einem Top-Unternehmen mit hohem Maß an Eigenverantwortung. Wir würden nämlich gerne einen einstellen….

  5. Jens

    Hallo,
    wir möchten evtl. an unserem Nebengebäude auf dem Dachboden eine Hochterrasse anbauen, wo mal irgendwann ein kleiner Jacuzzi stehen soll. Da so ein Teil nicht gerade leicht ist ( ca. 2-3t) wollten wir wissen ob es überhaupt möglich ist und ob Ihr zu den Kosten auch was schreiben könnt.

    Mfg Jens

    1. comment by losmuchachos
      admin

      Das ist möglich. Berechnung ist mit meinem Tool annäherungsweise möglich. Die Last ist zwar nicht gleichverteilt, sondern tritt vor allem dort auf wo der Whirlpool steht, aber da könnte man die Träger wo das Pool steht extra rechnen und noch etwas Sicherheit drauf geben.

      An Kosten musst du das Holz rechnen. Hängt stark von der Holzart ab (Fichte / Lärche / Bankirai usw.). Dann noch das Kleineisen. Edelstahl / verzinkt ? sichtbare Verschraubung, verstecktes System ? Überdachung ? Welche Deckung ? Größe des ganzen Teils ? Also ohne irgendwelche Angaben kann dir wirklich keiner die Kosten schätzen.

  6. Sünder , Norbert

    Es gibt statisch die Möglichkeit, zwei übereinander angeordnete Holzträger durch Diagonalstreben so zu verbinden, dass ein tragendes Teil entsteht, dessen Tragfähigkeit mit der Höhe der Gesamtkonstruktion korrespondiert. Wie müsste die Verbindung der übereinander angeordneten Träger aussehen? – Anördnung der Diagonalstreben, Verbindung der Holzträger etc.

  7. cycler

    ist denn das Eigengewicht des Trägers in der Berechnung mit integriert oder muss man das iterativ der Belastung des Trägers hinzurechnen?

    Wenn ja mit welcher Dichte des Holzes wird gerechnet? 500 kg/m³ für Fichte?

  8. Dirk

    Hallo el muchacho,

    so richtig geil wäre das Tool, wenn man damit eine Punktlast im Abstand x kalkulieren könnte.

    Stehe hier vor dem Problem, aus dem Gebälk einer alten Scheune (Holz ist 40 Jahre alt, aber völlig ok) einen Doppelcarport mit Pfettendach – und natürlich ohne Mittelstützen – bauen zu wollen, bzw. bauen zu müssen.

    Da nun die Stützen der Firstpfette zwangsläufig mittig auf dem vorderen und hinteren Querträger aufstehen (die es zu berechnen gilt), haben wir es mit einer Punktlast von möglicherweise 15kN zu tun (geschätzt, Dachfläche 2x15m², Neigung ca. 20°)

    Gehe ich von einer Last von 0,2 kN /m² aus (davon alleine 0,05 kN für die Eindeckung, Eigengewicht der Konstruktion vernachlässigt) komme ich insgesamt auf 60 kN Dachlast.

    Nehme ich an, dass davon die Hälfte durch die Firstpfette zu bewältigen ist, kommen die beiden Stützen der Pfette vorne und hinten jeweils auf 15kN.

    Es ist mir einfach zu kühn, das Ganze mittel Try and Error auszutesten, denn wenn es einen Schlag tut und der Carport beide Kfz unter sich begräbt, habe ich ein kleines monetäres Problem mehr.

    Das käme mir aber sehr ungelegen, denn wenn ich Kohle übrig hätte, könnte ich auch den örtlichen Zimmermann kommen lassen und mir den Spaß in neu hinstellen lassen.

    Hat deine „Lieblingsstatikerin“ sich zu einer Punktlast auch schon mal geäußert…?

    Gruß
    Dirk

  9. Dirk

    Mahlzeit miteinand‘,

    habe das von mir aufgeworfene Problem heute mit einem Zimmermann meines Vertrauens erörtern können.

    Der sagt, dass das Problem mit zwei aufgedoppelten 12×10-Balken (also auf 24×10 gedoppelt) gelöst werden kann. Er würde zumindest sein Auto reinstellen, welches erst 2 Jahre alt ist :-).

    Die Aufdoppelung auch nur deshalb, weil ich die 10×12 noch rumliegen habe und möglichst nichts zukaufen will.

    Interessante Info für den Selbstbauer:

    Aufdoppelung lieber nicht mit Gewindestangen machen, sondern Spaxschrauben 10 x 280mm von unten im 45°-Winkel einschrauben.

    Und zwar so, dass von unten innen nach oben außen geschraubt wird.
    Das heisst, dass in der Mitte der aufzudoppelnden Balken die Schraubrichtung zu ändern ist.

    Alles klar?

    Have fun… 🙂

    Gruß
    Dirk

    1. comment by losmuchachos
      admin

      @dirk: das ist wirklich ein guter hinweis ! Danke ! Klingt recht plausibel….

  10. Jackie

    Hi,

    „2kN sind zu wenig. 2kN sind gut für eine Terrasse etc. Im EFH sollte man eher mit 4kN oder ähnlichem rechnen. “
    ist das bei Euch echt so?
    In Deutschland ist nämlich genau umgekehrt…

    ich gehe davon aus das jeweils kN/m² gemeint sind.

    zu Leimbinder: Woher sollen da auch bessere Werte kommen? Er besteht ja nach wie vor als gewachsenen Holzquerschnitten. Sein Vorteil sind die größeren Abmessungen. 1,2 m Hoher Träger ist da kein Problem, aus Vollholz würde das schon schwer.

    gruß
    Jackie

    1. comment by losmuchachos
      admin

      @jackie : umgekehrt ??? ihr rechnet mit 2kn im haus und 4kn auf terrasse ? Kann ich nicht nachvollziehen. Im Haus kommt noch der gesamte Bodenaufbau, Möbel usw. drauf, auf der terrasse stehen ein paar blumentöpfe.

  11. Jackie

    Natürlich.
    gerade die festen nutzlasten sind doch „sicher“ bekannt und bewegen sich nicht
    man darf ja nicht vergessen: Wir berechnen nur Statik keine Kinematik, was bedeutet das Lasten sozusagen unendlich langsam aufbegebaut werden müssten.
    Weiterhin sind die Räume entweder groß oder kaum von vielen Leuten benutz

    nimm ein Wohnzimmer, 6mx5m => 30 m² à 200kg (2 KN) => 6000 Kg
    sind gleichmäßig auf der Fläche verteilt, das sind dann doch einige schränke mit Büchern..
    Nur schwere Lokale Lasen wir zB Wasserbetten oder Aquarien sind dort kritisch.

    ganz anders hingegen der balkon/terasse. Oftmasl relativ klein dafür aber DER Partyort schlechthin.
    Wenn ne Feier ist, dann sind die leute gerne dort und tanzen womöglich => Dynamisch was schnell 1,2 -1,5 Fache Last bedeutetn würde.
    Sagen wir der balkon ist 2,5m x 1,5 m => 3,75 m²
    wenn ich nun 400 kg/m² ansetze => 1500 kg
    das sind 15 Personen, klar die hast du nich jeden tag, aber in 10 jahrne dann doch einmal zu Sylvester..

    und nun berücksichte das dort Dynimak drin ist, 1500/1,5 => dann dürften es nur mehr 1000 kg sein, 10 Personen

    Den Bodenaufbau schlägt man übrigens nicht den Nutzlasten zu..

    1. comment by losmuchachos
      admin

      Also in Wikipedia findet man das auch so wie du sagst. Ich kann es zwar nur begrenzt nachvollziehen, aber gut, wenn dem so ist. Ich hab selten auf 3m2 10 tanzende Gäste, während im Wohnzimmer nur ein paar Möbel rumstehen, aber egal. Meine letzte Decke in einem Wohnhaus wurde vom Baumeister mit 4kN gerechnet und er hat (auf meine Frage warum so viel) gemeint das sein üblich. Meine Lieblingsstatikerin rechnet alles mit 2kN. Wie auch immer.
      Dass Bodenaufbau nicht zur Nutzlast zählt ist richtig, trotzdem muss ich ihn in der statischen Berechnung berücksichtigen. Wenn ich also meine Terrasse mit Steinplatten auslegen will, dann muss ich noch mal einiges dazurechnen zu der angenommenen Nutzlast, wenn man diese Berechnung verwendet.
      Also du hast recht mit den 4kN für Terrasse, und 2kN für Wohnhaus. Scheint die gängige Annahme zu sein, hab ich meine Erfahrungen missinterpretiert. Danke für den Einwand.

  12. Achim Meyer

    Hallo auch,

    also ich habe jetzt meinen Hundezinger und meinen Pferdestall mit Hilfe Deiner Statikprogramme gebaut.
    Echt super!!!
    Als Dankeschön darfst Du gerne mal ins Sauerland kommen und mit meinen Hunden spazieren oder auch mit meinen Pferden ausreiten gehen. 😉

    Wenn Du noch ein bisschen mit Deiner „Lieblingsstatikerin“ flirtest, könntst Du das Programm dann auch auf Stahlträger erweitern?
    Ab und zu kommt man leider mir Holz nicht viel weiter.

    Und Deine Meinung zur Makita kann ich voll und ganz unterstützen. Wahnsinn, das Gerät. Wenn man nicht aufpasst dreht sich das Handgelenk mit 🙁

    Mit freundlichen Grüßen nach Österreich,

    Achim Meyer

    1. comment by losmuchachos
      admin

      Servus Achim,

      danke für die Rückmeldung. Mit dem Makita Teil hab ich mir auch schon fast die Hand abgedreht, das stimmt.

      Aber auf Hunden reiten und mit Pferden flüstern, ich weiss nicht ….

      lgm

      p.s. ach ja, die lieblingsstatikerin ist derzeit schlecht greifbar, aber ich bin dran, würde ohnehin gerne einiges erweitern.

  13. thomas

    hallo!
    hab heute im Nachtdienst einige Berechnungen durchgeführt, und meine Planung stimmt so halbwegs mit den Werten ein, nur fehlt mir eine Berechnungsart und zwar die der Deckenlast. Falls ich kurz erörtern darf. Ich plane eine Holzgallerie in unser Wohnzimmer zu stellen. Das Ding wird die Masse von ca 5,1m länge, und ca 2,4m Breite haben. der Hintere Balken wird mit Ankerhaken und 4 Stehern zusätzlich (Sicherheit/Obtik) befestigt. der vordere wird ebenfalls mit 4 Stehern 2 links Abstand 85cm und 2 rechts, ebenfalls im Abstand von 85cm zueinander gehalten, die zu überbrückende Länge wäre dann ca 3 Meter – das ist alles kein Problem. die 2 Stecherpaare werden jeweils mit einem 10x10cm Holz unterlegt, wegen der Druckverteilung, und darüber mach ich mir die Gedanken, ob dies Ausreicht. Eigenlast errechnet in etwas 325kg + Nutzlast (pc-tisch + sofa + 2 Personen (u. Meerschweinchen 😉 )nochmals 300kg. Die Wohnung liegt im Dachgeschoss in einem um 1910 erbauten Haus in Wien. Der Parkett ist schwimmend verlegt, und ‚federt‘ so richtig schön.
    Machbar? Erfahrungswerte wie hoch das Tatächliche Gewicht welches auf den 4 (2Steherpaaren) lasstet?
    danke
    Thomas

  14. Frank

    Hallo zusammen,

    Habe mir vor ca. 5.Jahren einen Vollholzbalken in den Dimensionen:
    Länge=2700mm
    Höhe=250mm
    Breite=150mm in mein Wohnzimmer einbauen lassen.(Fachfirma)
    Der Balken hat in der mitte schon ca.1cm nachgegeben so dass die obere Wand jetzt schon Risse bekommt und man deutlich sieht dass der Boden deutlich nachgegeben hat. Ist das normal,was kann ich tun??
    Gruß
    Frank

    1. comment by losmuchachos
      admin

      Servus Frank,

      eine gewisse Durchbiegung ist normal. Diese sollte allerdings mal zu Ende sein. Sehr viele Holzkonstruktionen halten statisch (also brechen nicht) (=Spannungsnachweis), biegen sich aber zu stark durch, als dass sie noch ausreichend wären. Dies nennt man Gebrauchstauglichkeit. Man nimmt ganz gerne 1/300 der Länge als maximale Durchbiegung. Rechnet man statisch korrekt, dann legt man das ganze so aus, dass es sich max. um diesen Wert durchbiegen darf. Bei dir liegt das mit 1 cm genau in diesem Maß. Dieser von 1/300 ist allerdings auch nicht verbindlich. Vielleicht kann die Fachfirma bei dir auch argumentieren, warum sie 1/200 für ausreichend halten usw. Nachdem du vermutlich keine Lasten zur Verfügung hast, kann man das ganze mit dem Rechner auf http://www.eurocode-statik-online.de vermutlich auch schlecht rechnen.

      Ich würde einfach mal bei der Firma nachfragen, ob sie überhaupt gerechnet haben, oder einfach geschätzt (ist nicht so unüblich). Bedenklich muss aber die Durchbiegung keinesfalls sein.

  15. Jackie

    Hallo Frank,

    als Ferndiagnose natürlich schwierig. Einerseits sind Verformungen durch den Menschen relativ gut wahrnehmbar – andererseits sind die üblichen L/300 Grenzen durchaus so gewählt, weil man sie eben nicht bemerkt oder schon Probleme bekommt.

    Die Möglichkeiten so eine Verformung genau zu messen ist mir Hausmittelchen auch begrenzt.

    Wenn darüber eine tragende Wand ist in der nun Risse sind wäre das zumindest nicht gerade toll. Für solch eine Änderung sollte es dann aber auch eine Statik geben. Eine echte, nicht etwa irgendein Ausdruck/etwas gewähltes was so der Holzbauer irgendwie erzeugt hat.

    Holz hat hier 2 unangenehme Eigenschaften:
    – Feuchtigkeit
    – Kriechverformung

    Der Feuchtegehalt beeinflusst nachhaltig die Tragfähigkeit. Hier gibts 2 Fälle, Holz das beim Einbau nicht richtig trocken ist – oder das in einer Umgebung eingebaut wird die nicht das beste Klima bietet.
    Hier reichen schon Feuchträume/Keller oder bautechnisch schlechtes Klima um den Feuchtegehalt in andere Richtungen zu schieben.

    Die Kriechverformung kennen wir alle vom Bücherregal: Das frisch bestückte Regal hängt kaum sichtbar durch. Nach einem Jahr jedoch sind die Einlegeböden wie ein Flitzebogen krum und bleiben das auch, wenn die Bücher rausgenommen werden.

    Holz verformt sich also bei Dauerlasten deutlich mehr, als unter kurzer Belastung. Dieser Effekt wird durch den Feuchtegehalt noch verstärkt (hier sind Größenordnungen von 3 bis 4 facher Durchbiegung möglich).

    Ein typischer Fehler dabei ist, das der Daueranteil der Belastung nur geschätzt wird. Häufige Anwendung sind Dächer dort ist der Daueranteil der Lasten sehr gering (Wind tritt oft nur ein paar stunden auf oder sogar nur in Böen. Schnee liegt auch nur kurzzeitig vor allem in der berücksichtigten maximalen Menge auf dem Dach) – berechnet man nun mit einem so geringem Daueranteil aber zB einen Deckenbalken, dann wird sich dieser deutlich mehr verformen als man wollte – denn die Deckenlasten sind fast komplett immer da (Möbel, Deckeneigenlast usw).

    Bei 1 cm auf der Länge würde ich nicht Panik schieben (der Riss kann auch andere Ursachen haben). Sollte jedoch eine tragende Wand durch diesen Balken ausgetauscht sein, dann gibt es doch einige wichtige Detail und es sollte eine Statik dafür vorliegen. Wenn du keine hast, frag die Fachfirma.

    Aus meiner Sicht sind diese verplichtet sowas im Angebot mitzuliefern, die hätten erkennen müssen das sowas gebraucht wird.
    Aber ich bin kein Anwalt 🙂

    grüße
    Jackie

  16. Dieter

    Hallo Frank,
    im Wohnbereich mit dauerhaftem Aufenthalt von Personen ist die Berechnung mit l/300 Durchbiegung vorgeschrieben. l/200 darfst du bei Garagen/Scheunen/Remisen ansetzen. Das solltest du abchecken, ob das gemacht wurde. Falls nicht, wurde eine größere Durchbiegung bewusst in Kauf genommen.
    Dann würd ich mal unter Verkehrslasten die angesetzten Werte kontrollieren. Wurden hier evtl. leichte Trennwände oder massive Wände zu Grunde gelegt? Wenn deine Wand direkt auf dem Träger steht, sollte sie mit ihrem Gewicht auch als Gleichlast direkt auf dem Balken angesetzt worden sein (inkl. evtl. darauf befindlicher Lasten).
    Im ungünstigsten Fall wurde beides nicht gemacht und der Balken erfüllt nicht die Bedingungen der Gebrauchstauglichkeit. In diesem Fall sanierst du dich dumm und dämlich an der Wand wenn du den Balken nicht verstärkst.
    Mein Tipp ist der vom admin: Der Balken wurd geschätzt !! Normalerweise wird gerade im Bestand von uns Statikern eigentlich immer ein etwas größerer Balken (ca. +2cm) als errechnet gewählt, weil die realen Lasten meistens unklar sind und wir so eine gewisse Sicherheit für uns reinbringen die für den Bauherrn auch bezahlbar bleibt.

  17. Rudolf

    Hallo zusammen,
    super Seite kopliment, ich bin begeistert.
    Mein Problem ist folgendes; ich plane einen anbaubalkon, der vor ein Haus gestellt werden soll und unten Carport oben eben Balkon/ Terasse sein soll. Die Größe ist 9,6x4m Fläche in ca 2m Höhe. Planen tue ich im Moment 3 Träger 4m Lang vom Haus weg und die mit Balken parallel zur Hauswand verbunden. Hierauf Trapezblech mit 3% Gefälle vom Haus weg und darauf Terassendielen. Wenn ich jetzt das Eurocode Tool nehme und berechne kommen auch Werte raus die ich für die Balken parallel zum Haus nachvollziehen kann, die Balken an denen diese aber befestigt werden sollen (die vom Haus weg) wie berechne ich die? Hier müsste die Berechnung für Einzelträger sicher die richtige sein, nur welche Lasten muss ich hier annehmen? Ist es die halbe Fläche (nlast) ein Viertel der Gesamtlast oder was auch immer? Wieviel gewinne ich an Bauhöhe wenn ich von 3 auf 4 oder 5 Träger quer zum Haus gehe? Mit dem Flächentool bekomme ich die parallelen raus, aber halt die Querträger.

    Vieleicht kann mir einer helfen.

    Rudolf

  18. el muchacho

    Servus Rudolf,

    du kannst die Berechnung für Einzelträger nehmen. Als Last dividierst du die Gesamtlast auf der Terrasse durch die Anzahl der Träger minus 1. Das Minus 1, weil die beiden äusseren Träger nur je die Hälfte Last tragen. Bei 3 Trägern hat also der mittlere Träger die halbe Last und die beiden äußeren je ein Viertel. Bei 4 Trägern die beiden mittleren je 1/3, bei 5 Trägern 1/4 usw.

    bei deinen Dimensionen und nur 3 Trägern darfst du dich nicht über gewaltige Dimensionen wundern !!!!!

    Üblicher ist es eine Pfette an die Hauswand zu montieren, und eine am anderen Ende und da eher viele Sparren drauf zu legen. Bei 4 Metern brauchst du in der Mitte eigentlich keine mehr. Deine Variante ist natürlich möglich, erscheint mir aber etwas unpraktikabel.

    Die Dimensionen der oberen Lage werden natürlich mit grösserer Anzahl der unteren Balken auch deutlich kleiner, weil die lichte Weite abnimmt.

  19. Rudolf

    Aaaaa,
    als Gesamtlast würde dann die 38,6m² x sagen wir mal 400Kg (4kn) nehmen, sehe ich das richtig?
    Die Befestigung am Haus ist eher schlecht, weil da Sandstein verbaut wurde, der recht uneben ist, halt Kellergeschoss. Die Bauart mit den Quersparren würde ich deshalb nehmen um eine bessere Auflage für das Trapezblech zu bekommen, dann hat man mehr Toleranzen bei der Unterkonstruktion der Terassendielen, sonst müsste der tiefste Punkt des Trapezblechs immer auf den Balken aufliegen, das klappt garantiet nicht und ist auch schlecht zu befestigen wegen dem Wasser.

    Super das alles hier.
    Danke.
    Rudolf

  20. Rudolf

    Vergessen,
    noch ein Verständnisproblem, wenn ich 4 Träger nehme, bleibt die Berechnung für die äußeren bei 1/4 der Last, oder veringert er sich auch. Wenn die beiden mittleren 2/3 tragen bleiben doch eigentlich für die äußeren nur je 1/6 übrig, stimmt das?
    Muss ich denn von über 15t Last ausgehen, was bei 400Kg raus kommt, wären nicht auch 200Kg außreichend?

    Rudolf

  21. el muchacho

    servus noch mal,

    Die Berechnung siehst du richtig ! Die Äusseren tragen immer weniger und könnten somit für die halbe Last dimensioniert werden. Ist nur die Frage wie gut das aussieht, deshalb würde ich alle gleich machen. Lastmäßig stimmt es aber. Also bei 4 Trägern die beiden in der Mitte 1/3 und die am Rand je 1/6.

    Welche Last du annimmst bleibt bei dir. Kein vernünftiger Mensch wird dir schreiben 100, 200 oder 300 sind auch genug. Die volle Schneelast plus 400kg Verkehrslast pro m2 entsprechen der Norm. Selbst wenn für dich 200kg reichen sollten (was sie eigentlich nicht tun, weil das eben nicht der norm entspricht 😉 würde ich aber bedenken, dass ein wenig Überdimensionieren auch nicht schadet. Ans Limit dimensionierte Träger schwingen schon. Wenn man also oben rumgeht klingelt das Kaffeegeschirr. Je fester die Sache desto angenehmer.

    Ist aber schon klar, dass bei deiner Konstruktion echt grosse Lasten rauskommen. Da würde ich auch gut über die Verankerung im Mauerwerk nachdenken. Eventuell kannst du ja in der Mitte Stützen unterbringen um die lichte Weite zu halbieren, dann werden es vernünftige Dimensionen. 15 Tonnen auf 4 Trägern über 4 Meter Spannweite ist einfach gewaltig !! Alternative ist dann noch Stahl.

    Viel Glück & wie immer sind Fotos und Berichte von Projekten sehr willkommen. Auch wenn leider fast alle recht schnell darauf wieder vergessen..:-(

    Danke für dein Lob !

    lgm

  22. Helmut

    Hallo,
    hab da mal eine Frage. Komme soweit klar mit eurem Rechner, nur würde ich gerne bei meiner Decke etwas anders vorgehen.

    Vorhanden ist eine Decke mit Deckenbalken 12X20cm, Lichte Weite ist 5,2m. Jetzt würde ich gern aufgrund Körperschall 5cm Split auf einem Blindboden (5cm Dachlatten seitlich, 2cm Fichtenbretter = 7cm) einbringen. Da ich als Bodenaufbau 10cm höher muss, würde ich gern diese erhöhung quer zu den Deckenbalken legen (10x5cm), da ich so dann kleinere Abstände machen kann. Die restlichen 18cm würde ich dann mit Hobelspähne Lehm gemisch auffüllen. Dann mit 22mm OSB Platten auslegen und verschrauben. Darauf Trittschalldämmung und Fertigparkett.

    Decke von unten ist mit 2cm Fichtenbretter verschalt, darauf will ich noch 22mm Holzfaserplatten machen, Unterkonstroktion und dann noch Nut und Feder.

    Laut eurem Rechner (In sofern man das damit brechnen kann) wäre dies dann aber grenzwärtig, außer ich gehe von einer Verkehrslast von 200kgm² aus.

    Was meint ihr dazu?

    1. comment by losmuchachos
      admin

      Servus Helmut,

      du wirkst wie jemand der weiss was er tut, drum versuche ich erst gar nicht das jetzt nachzurechnen. Prinzipiell kann man so was aber recht gut mit meinem Tool berechnen. Bei einer Decke („wo es um was geht“) bis an die Grenzen zu gehen halte ich für nicht optimal. Es wird dir halten, aber ich fürchte eher, dass sie doch schwingen wird, wenn du oben drauf rumspringst (oder Kinder etc.). Ich selbst lebe in einem alten Haus mit völlig unterdimensionierten Decken und bin nicht ganz glücklich damit muss ich gestehen.

      200kg/m2 ist auch nicht übertrieben, daher würde ich auf jeden Fall versuchen die Belastung wo möglich zu verringern. Das Splitbett hat halt schon ordentlich Gewicht, wobei ich annehme das willst du so (Körperschall).

      Nachdem ich um ehrlich zu sein deinen Aufbau nicht verstehe (wo kommt da Lehm Holzgemsich rein ??? wieso musst du 10cm höher und hast dann auf einmal restliche 18cm usw.), aber auch weil ich das nötige Wissen nicht habe kann ich dir also keine konkreten Tipps geben.

      Bei einer unterdimensionierten Decke mit riesigen Gewichten zur Schallreduktion zu arbeiten ist sicher gewagt. Eventuell ist es der bessere Weg die Schallreduktion zu erreichen indem man den Boden von der Decke dämmt. Also eine möglichst grosse Entkopplung von Fussboden und tragender Deckenkonstruktion. Ich denke da an Trittschallmatten etc. Ich persönlich glaube du erreichst damit mehr als mit HolzLehmgemischen und Splitt (deine natürliche Bauweise beeindruckt mich aber !)

      Eventuell kannst du deine Träger auch verstärken in dem du seitlich Holzbretter montierst. Ich denke da an zb. 28 x 4 cm Bretter, die du seitlich an deine Balken schraubst. Erstens kannst du so perfekt nivellieren und nebenbei wird deine Konstruktion um ein Vielfaches stabiler. Wie gesagt bei Decken deutlich zu hoch zu dimensionieren bringt Schallkomfort !!!!!

      alles gute 😉

      berichte über erfolge / Misserfolge wären SUPER !

  23. Helmut

    Noch was vergessen: Balkenabstand ist 66cm

  24. joe

    Ich habe 3 Leimbinder. 120×20 22m lang.

    Ich würde gerne die Pfetten meiner Scheune tauschen.

    Schneelast 400 kg/m2
    2 Mittelpfetten, Firstpfette, Seitenkonstrukion bleibt bestehen.
    Pfettenabstand horizontal 4m
    DN 20°

    Dürfen die zu betonierenden Säulen 18 m Abstand haben?
    Säulenquerschnitt?
    Windlast?

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